Mit einer Ausbildung zum permanenten Visum in Australien? Und wie Sie Fehler vermeiden können!

Wer mit einem temporären Visum auswandert, hofft meistens, dass sich in Australien „schon irgendeine Lösung findet“. Im Zweifel kann man angeblich mit einer Ausbildung zur permanenten Residency kommen.

Aller Warnungen zum Trotz finden sich immer noch Auswanderer, die eine Auswanderung mit einem Touristenvisum, ETA Visum, Studentenvisum oder eVisitor Business Visum vorantreiben.

Immer wieder versuchen Auswanderer dabei die Auswanderung nach Australien durch „Visa-Hopping“ zu erreichen.

Als Visa-Hopping wird der Wechsel von einem temporären Visum auf ein anderes Visum, bezeichnet.

Angeblich ermöglicht diese Vorgehensweise Studenten und anderen Inhabern eines vorübergehenden Visums, ein permanentes Visum zu erlangen.

Unsere heutige Protagonistin ist Aroa, 36 Jahre alt und kommt aus Dresden. Sie lebt seit 5 Jahren in Australien. Sie hatte nach eigenen Aussagen bereits zwei Working Holiday Visa und hält derzeit ein Studentenvisum. Mit dem Studentenvisum hat Sie sich für eine Ausbildung zur Alterspflegerin (Level 3 bei TAFE in NSW) entschieden.

Sie folgte dabei den Empfehlungen von sogenannten Ausbildungsberatern und Education Agent. Mit einer Ausbildung im Pflegebereich ging Sie von einer sicheren Zukunft in Australien aus.

Die Realität ist jedoch bitter und wird als ungerecht empfunden.

Auswandern mit „Visa-Hopping“ ist wie Klettern ohne Seil!

Wenn auch Sie planen mit Visa-Hopping zum Ziel zu kommen, dann lesen Sie doch einfach mal die aktuelle Veröffentlichung vom 12.06.2024 der ehrenwerten Abgeordneten Clare O'Neil (Member of Parliament): 

„Schluss mit dem „Visa-Hopping ….„“

Quelle:  minister.homeaffairs.gov.au

Wir glauben, die Aussagen sprechen für sich!

Hier sind einige relevanten Textauszüge zusammengefasst:

1)

„Inhaber eines Besuchervisums können in Australien kein Studentenvisum beantragen.“

Eine klare Aussage: Wenn Sie auf einem Touristenvisum einreisen, dann können Sie in Australien kein Studentenvisum beantragen, um so ggf. ihren Aufenthalt zu verlängern.

2)

Sie sind also in Australien auf einem Working Holiday Visum oder Studentenvisum eingereist und haben Ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Das klingt doch erst einmal nach einer Erfolgsgeschichte!

Sie können nämlich versuchen, ein Graduiertenvisum (sc 485) zu beantragen, um einen Arbeitgeber zu finden und so ggf. über ein Arbeitgebersponsorship ein permanentes Visum zu erlangen.

Die aktuellen Voraussetzungen sind für alle beruflichen Ausbildungen und akademischen Studiengänge, die keinen Masterabschluss („degree“) oder höherwertig, beinhalten:

„…reduzierte Altersgrenzen von 50 auf 35 Jahre…“ und

„…kürzere Arbeitsrechte nach der Ausbildung …“

Bitte lesen Sie diese Vorgaben nochmals durch und lassen sich den Inhalt auf der Zunge zergehen.

Die erste Vorgabe bedeutet Sie müssen nach erfolgreichem Abschluss Ihrer Ausbildung oder Ihres Studiums (z.B. mit Bachelor-Abschluss) jünger als 35 Jahre sein.

Nun gut, das erscheint noch möglich.

Die Vorgabe „verkürzten Arbeitsrechte nach der Ausbildung“ führt jedoch derzeit zum wirklichen Problem.

Der maximale Arbeits- und Aufenthaltszeitraum beträgt auf einem Graduiertenvisum 18 Monate. Das können Sie hier auf der Webseite des Department of Home Affairs nachlesen:  immi.homeaffairs.gov.au

Sie benötigen jedoch für ein permanentes Visum im Rahmen eines Arbeitgeber-Sponsorships auf einem sc 186 Visum (Direct Entry stream) eine Berufserfahrung von mindestens 36 Monaten (3 Jahre) im erlernten Beruf.

Dieses können Sie hier nachlesen:  immi.homeaffairs.gov.au/

Es ist offensichtlich.

Mit nur 18 Monaten Arbeitsrechten nach Ausbildungsabschluss können Sie auf einem Graduiertenvisum keine drei Jahre Berufserfahrung -in Australien- sammeln.

Sie müssen folgerichtig ausreisen um die fehlende Berufserfahrung von weiteren 18 Monaten in Ihrem Heimatland, also z.B. in Deutschland, zu erlangen.

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Gift und Galle spucken

Es gibt auch in diesem Jahr erneut eine Vielzahl von jungen Menschen, die zurzeit in Australien eine Ausbildung im Handwerk oder als Koch oder aber auch ein Studium mit Bachelorabschluss beenden.

Gemeinsam haben alle anscheinend, dass Sie Verheißungen von (Ausbildungs-)Beratern gefolgt sind, die mit einer „Ausbildung zur Permanent Residency in Australien“ oder mit „Weiterbildung zum permanenten Visum in Australien“ werben.

Erinnern Sie sich noch an Aroa?

Auch unsere Dresdenerin musste nun lernen, dass die gemachten Versprechungen ihrer damaligen Berater nicht eingehalten werden können. Abhilfe gibt es nicht.

Liebe Leser, sollten Sie auch Ihre Auswanderung mit einem temporären Visum in Erwägung ziehen denken Sie zuerst über die Ratschläge der ehrenwerten Abgeordneten Clare O'Neil (Member of Parliament) nach.

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